Durchhalten um jeden Preis?

„Eigentlich bin ich unzufrieden. Mein Job bereitet mir schon lange keine Freude mehr.“ Solche oder ähnliche Sätze höre ich in Gesprächen oft. Allerdings nicht nur einmal. Manche Menschen im eigenen Umfeld erzählen seit Jahren dieselben Geschichten – von der eigenen Unzufriedenheit, vom Druck in der Firma und vom eigenen Unvermögen etwas dagegen tun zu können. Viele haben sich im Laufe ihres beruflichen Lebens in eine Karriere hineinmanövriert, aus der sie nicht mehr herauskommen. Sie kennen sich dort gut aus, haben Verantwortung übernommen und sich ein sicheres Einkommensniveau erarbeitet. Es gibt also durchaus einiges zu verlieren. Und trotzdem reisen Unzufriedenheit, das Gefühl von Gefangenschaft sowie ein häufig spürbares Gefühl von Stress und Druck mit. Ist das wirklich ein angemessener Preis für die erworbene Sicherheit? Oder verkaufen wir nicht auch ein Stück unserer persönlichen Freiheit und Authentizität, wenn wir immer weitermachen, wenn wir durchhalten um jeden Preis?

Egal wie die äußeren Umstände auch sein mögen, wir haben immer eine Wahl. Auch wenn wir Verpflichtungen haben, wenn wir Angst vor der Veränderung haben, so entscheiden wir doch schließlich selbst, was wir mit unserem Leben, beruflich wie privat, anfangen. Wir können eine Wahl treffen, Verantwortung für uns übernehmen. Wir können zwar nicht immer beeinflussen, wie sich die äußeren Rahmenbedingungen für uns darstellen. Es liegt nicht in unserer Hand, ob wir eine glückliche Kindheit hatten, ob unsere Vorgesetzten immer fair zu uns sind oder ob die Kollegen im Umfeld sich kooperativ verhalten. Dennoch liegt es an uns zu entscheiden, wie wir mit diesen Gegebenheiten umgehen. Wir haben die Wahl, ob wir einfach immer weiter machen, obwohl wir gestresst und unglücklich sind, oder ob wir etwas verändern. Darin liegt unsere Freiheit und damit die Chance für ein zufriedenes Leben.

Ihre Tanja Klußmann, Expertin für Freiheit im Beruf_Leben
Köln, 20. Januar 2022

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