„Das Leben ist kein Ponyhof“
„Das Leben ist kein Ponyhof“ und das Berufsleben schon gar nicht. Wir sind ja schließlich nicht zum Spaß bei der Arbeit. Solche und andere Glaubenssätze prägen uns unser Leben lang. Gerade in unseren frühen Lebensjahren, aber auch später noch, sind wir sehr empfänglich, Feststellungen, Interpretationen oder Weisheiten, die uns von außen vermittelt werden, als Wahrheiten und Lebensregeln anzunehmen. Sie vermitteln uns, wie die Welt funktioniert, wie man Erfolg hat, sich zu benehmen hat uvm. („Das ist so!“) Diese Regeln nehmen wir mit. Sie bilden die Grundlage unseres täglichen Handelns.
Auch in vielen leistungsfokussierten Unternehmen haben solche Glaubenssätze immer noch einen hohen Stellenwert. Wer mit solchen Glaubenssätzen groß geworden ist und dann in einer Arbeitsumgebung tätig ist, die diese Denkweisen bestärkt, wird sich schnell in einer Situation wiederfinden, in der Durchhalten stärker gefragt ist als Lebensglück. Das Ergebnis: Laut letztem, 2018 veröffentlichten, Gallup Engagement Index sind 85% aller befragten Arbeitnehmer*innen nur mittelmäßig bis gar nicht an ihren Arbeitgeber gebunden. Dienst nach Vorschrift geht vor Eigeninitiative, Kreativität und Engagement. Aber wie können Einzelne und auch Unternehmen einen anderen Weg einschlagen?
Glaubenssätze sind zwar durchaus fest in unserem Denken und Handeln verankert, aber sie sind dennoch über einen angemessenen Zeitrahmen hinweg veränderbar. So kann jede*r Einzelne ihren*seinen Anspruch an die persönliche Arbeits- und Lebenszufriedenheit so verändern, dass sie*er auch im Job wieder mehr sie*er selbst, wieder freier, sein kann. Glaubenssätze wie „Wer zufrieden ist, wird auch Erfolg haben“ oder „Wer etwas mit ganzem Herzen tut, ist maximal leistungsstark“ sorgen dafür, dass wir uns auch im Job stärker um unsere Zufriedenheit bemühen. So können wir uns z.B. Aufgaben an Land ziehen, die uns begeistern, Themen delegieren, die uns nicht liegen, unsere Bedürfnisse ansprechen uvm. Auch ein Unternehmen kann Rahmenbedingungen schaffen, in denen es Mitarbeiter*innen leichtfällt, ihre Persönlichkeit oder neue Ideen einzubringen, selbst Verantwortung zu übernehmen oder die eigenen Wünsche zu äußern. So kann Freiheit und Verantwortungsbewusstsein wachsen und mit ihnen die Leistungsfähigkeit von Mitarbeiter*innen und Unternehmen.
Ihre Tanja Klußmann, Expertin für Freiheit im Beruf_Leben
Köln, 03. Juli 2020