Willenskraft versetzt Berge
“Stärke wächst nicht aus körperlicher Kraft – vielmehr aus unbeugsamem Willen.” (Mahatma Gandhi)
Dieses Zitat beschreibt meine vergangenen Wochen ausgezeichnet. In früheren (Lauf)Jahren war der lange Lauf der Höhepunkt eines jeden Laufjahres. Zwar lief ich schon davor viele Jahre regelmäßig fast jeden Tag 30 Minuten, aber richtige Freude und große Motivation kam erst mit den langen Läufen auf. 2009 lief ich meinen ersten Marathon in Köln. Auch wenn ich mir besser noch etwas Zeit für langfristiges Training gelassen hätte, wollte ich schon in diesem Jahr diese Strecke bewältigen – und es gelang.
So wurde ab diesem Jahr der Marathon zu meinem alljährlichen Highlight und ständigem Antrieb fürs Laufen. Dann kam 2019 aufgrund einer Überlastung ein Achillesehenanriss. Ein Jahr Laufpause war die Konsequnez! Uff! Wenn ich diesem Jahr irgendetwas Gutes abgewinnen will, so war es folgendes: In dieser Zeit entdeckte ich das Rennrad für mich. Ein toller Sport, der mich bis heute begleitet. Aber das Laufen fehlte sehr. Als ich nach einem Jahr wieder ins Lauftraining einstieg, war nichts mehr wie vorher. Ich mühte mich, aber die alte Form wollte einfach nicht wiederkehren.
Letztes Jahr beschloss ich: So konnte das nicht weitergehen. Von jetzt auf gleich fasste ich den Entschluss: In einem Jahr werde ich den Paris Marathon laufen. Ich meldete mich direkt an. Der Entschluss gab mir tatsächlich den erhofften Auftrieb. Allein durch die Aussicht und den Glauben, dass es möglich war, konnte ich mich stärker anstrengen. Geschwindigkeit und Fitness stiegen.
Doch dann dieses Jahr die kurzzeitige Ernüchterung: In der Kerntrainingszeit vor dem Marathon – zwei Mal zwei Wochen krank. Oh wei! Von den zehn Kern-Trainingswochen, in denen sich alle langen Läufe befinden, die einen befähigen, eine solche lange Strecke zu bewältigen, konnte ich vier Wochen lang nicht trainieren. Ich wollte mich aber nicht geschlagen geben und quetschte meine langen Trainingsläufe schließlich alle in die letzten verbleibenden vier Wochen hinein. Ich wollte es unbedingt! Keinen Marathon – auch nicht den allerersten – habe ich so gewollt wie diesen. Und es gelang! :)))
Nicht nur der Glaube, auch der Wille, kann Berge versetzen!
Ihre Tanja Klußmann, Expertin für Freiheit im Beruf_Leben